Tinder-Date Nr. 50, Teil 5: Bauchgefühl vs. Paranoia. Oder: Lektion gelernt.

Gedankenchaos wegen Nr. 50. Und wegen verknallt. Er war letzte Woche noch im Urlaub, bis Freitag. Am Donnerstag frage ich ihn, wann wir uns wiedersehen. Er schlägt Sonntag vor, klingt aber relativ vage. Details machen wir noch keine aus. Über die Auswahl des Sonntags bin ich gleich nicht so glücklich. Aber nun gut. Am Samstag gegen Abend fragt er, ob ich spontan mit ihm Laufen gehen möchte. Ich bin mit Freunden im Biergarten verabredet und muss in Kürze los. Dem Drang, für ihn alles stehen und liegen zu lassen, widerstehe ich. Ich schreib also, dass das nicht klappt und frage ob Sonntag steht. Er antwortet: „Eventuell Abends erst. Melde mich“. Keinen Ton mehr. Und da bist du wieder, liebes Bauchgefühl. Er hat kein Interesse. Denke ich. Denn mal ehrlich: Freitag hatte er einen ruhigen Abend zu Hause. Samstag war er tagsüber nur faul, schreibt er. Aber Sonntag hat er wenn überhaupt erst abends Zeit mich zu sehen. Reminder: Er wohnt ca. 500 Meter von mir entfernt. Wenn er mich sehen will, sollte das eine überwindbare Distanz sein.

Für mich riecht das verdammt nach Hinhalten und Aufschieben. Klassischer Fall von Benching, denke ich. Verwirrend, dass er mir trotzdem normal schreibt, auch von sich aus. Verwirrend, dass er das Lauf-Treffen vorschlägt. Vielleicht Breadcrumbing? Hält er mich warm? Keine Ahnung, ich blick nicht mehr durch! Wo ist die Grenze zwischen gesunder Vorsicht und übertriebener Empfindlichkeit? Ich weiß es wirklich nicht mehr! Hat mein Bauchgefühl recht oder leide ich an Verfolgungswahn? Ihm gegenüber reagiere ich vollkommen lässig und spreche nichts an. Ich bin zu unsicher, ob ich nicht doch überempfindlich bin.

Am Sonntag um die Mittagszeit hab ich noch nichts von ihm gehört. Ich sehe schon total kommen, dass er absagt. Ich setze sogar vorsorglich eine Antwort auf die Absage auf, so sicher bin ich mir, dass das passieren wird. Ich hab keinen Bock wegen ihm bloß daheim zu sitzen. Also pack ich meinen Rucksack und radel an den See. Ich leg mich in die Sonne, höre Musik und lese. Ach schön… mir geht’s gleich besser. Plötzlich klingelt mein Handy. Nr. 50 ruft an. Er fragt, was ich mache und ich erzähl es ihm. Ob es für mich ok ist, wenn er dazu kommt, fragt er. Na klar, sag ich. Halbe Stunde, sagt er. Super, bis gleich. Ich krieg kurz Panik, weil ich mich für den See fertig gemacht hab und nicht für ein Date mit dem Typen, in den ich verknallt bin. Ich sehe nicht total schlimm aus, aber für ein Date würde ich anders aussehen. Das Outfit steht mir nicht sooo überragend und die Beine sind auch nicht rasiert. Wenigstens hab ich mir die Zähne geputzt.

Und dann steht er da. Und Überraschung: Vom ersten Moment an ist wieder alles supertoll zwischen uns! Er strahlt mich an, beugt sich runter und drückt mich. Er ist gut drauf und freut sich offensichtlich mich zu sehen. Er legt sich neben mich und packt Brotzeit aus. Er fängt dabei an zu erzählen. Gestern war er mit Kumpels feiern, das war schon länger geplant und war richtig super. Er war sich nicht sicher, wie stark das eskalieren würde und wie fit er heute wäre. Daher wollte er sich auf keine Uhrzeit festlegen. Er ist auch wirklich erst um sieben heim gekommen, hat bis 14:30 Uhr gepennt und mich noch vom Bett aus angerufen. Er hat dann schnell geduscht, das Essen eingepackt und sich auf den Weg gemacht. Ich grinse selig vor mich hin. Und die Moral von der Geschicht: Kommunikation ist alles! Hätte er mir das gleich so geschrieben oder hätte ich nachgefragt, wäre mir einiges an sinnlosen Sorgen erspart geblieben.

Zurück zu unserem Spontan-Date: Wir quatschen erstmal über all das, was wir in der vergangenen Woche erlebt haben. Ich fühl mich gleich wieder wohl. Das flaue Gefühl verschwindet und wird von einem wohligen Kribbeln abgelöst. Irgendwann flucht Nr. 50, denn er wird von einer Bande Ameisen attackiert. Ich lache, weil der toughe Soldat wegen ein paar Ameisen rumheult. Wir packen schnell zusammen und wollen uns einen anderen Platz am See suchen. Wir steigen auf die Räder. Nr. 50 ist ein absoluter Fahrrad-Narr. Er freut sich, dass ich auch mit dem Rad da bin und wir zusammen fahren können. Ich denk mir, dass mein Outfit vielleicht doch nicht so schlecht ist. Jeans-Hotpants und ein enges Top. Sieht bestimmt ganz gut aus auf dem Mountainbike. Wir kommen am Bootsverleih vorbei und Nr. 50 fragt, ob wir Boot fahren wollen. Ich steh total auf seine spontanen Einfälle, also steigen wir vom Rad in ein Tretboot um.

Das Bootfahren ist lustig. Auf dem Wasser ist es angenehm kühl. Und gemeinsam zu treten macht Spaß. Teamwork und so. Er sieht schon wieder absolut schön aus. Wie kann man bloß so gut aussehen, wenn man bis früh um 7 feiern war? Ich mach ein paar Fotos vom See. Und von ihm. So hab ich wenigstens was, das ich die Woche über anschmachten kann… hehe. Vom Boot geht’s wieder zurück aufs Rad und ab in die Stadt. Es ist wie bei all unseren Dates bisher: Wir haben nichts geplant, sondern lassen uns mitreißen von unserer Stadt und spontanen Eingebungen. Das macht so Spaß mit ihm! Wir fahren erst ein wenig rum und haben dann Lust auf einen Kaffee. Wir steuern die Location von unserem ersten und dritten Date an, bei der man am Boden sitzt. Diesmal kriegen wir einen Platz auf einer Parkbank. Wir trinken leckeren Cappuccino, quatschen entspannt und beobachten dabei die Menschen auf dem belebten Platz. Das ist lustig. Nr. 50 „synchronisiert“ einen kleinen Jungen, der ziemlich unkoordiniert über den Platz stolpert. Und einen Hund. Wir lachen total viel.

Als der Kaffee leer ist, teilen wir uns als Dessert den Lolli, den wir beim Bootsverleih geschenkt bekommen haben. Ich will ihm dann noch eine tolle Stelle im Garten vom SowiesoBurgSchlossDings um die Ecke zeigen. Wir laufen hin und Nr. 50 zieht sein Handy raus zum Fotografieren. Er hat seit zwei Tagen ein neues iPhone. Er zeigt mir die Kamera. Zum Testen macht er Selfies von uns. Das Handy hat diese Live-Funktion bei Fotos. Wenn man darauf tippt, werden ein paar Sekunden vor der Aufnahme als Video angezeigt. Er freut sich, weil mein Lachen festgehalten ist. Er tippt immer wieder darauf, weil ich da so lache. Er selber kann nicht so doll lachen, weil er den Lolli im Mund hat. Nach der Selfie-Session zeig ich ihm noch eine versteckte Stelle, an der man den schönsten Ausblick auf die Altstadt hat. Die Stelle finden nicht viele Touris und ist daher schön ruhig. Wir schauen auf die Stadt und ich plapper irgendwas über die Gebäude. Da sagt er plötzlich „Gib den Lolli mal wieder her“, nimmt mir den aus dem Mund, zieht mich zu sich und küsst mich.

Peeeng… mein Herz explodiert kurz. Gott… kann der küssen! Gott… bin ich verknallt in den! Wir stehen so eine ganze Weile und knutschen und knutschen und knutschen. Das ist herrlich! Irgendwann kommen doch ein paar Touris, wir wollen weiterlaufen. Aber Nr. 50 sagt, wir müssen noch einen Moment warten… hihiii. Wir laufen durch die etwas entlegeneren Teile der SowiesoBurgSchlossDings. Wir blödeln total viel rum und bleiben alle paar Meter stehen zum Knutschen. Hach… das macht Spaß! Auf dem Weg nach draußen laufen wir an einem Rasensprenger vorbei. Nr. 50 fragt, ob ich nass geworden bin. „Nur ein bisschen. Aber feucht war ich vorher schon.“, grins ich ihn an. Er kriegt große Augen und sagt, wir müssen noch einen Moment warten bis wir zurück auf den belebten Platz können. Hihiiii.

Er fragt, ob wir was essen gehen. Mir ist es langsam unangenehm, dass ich praktisch kein Geld dabei habe. Aber ich hatte mich auf chillen am See vorbereitet, nicht auf ein mehrstündiges Date. Ich hab noch nicht mal meine Brille dabei, mit der Sonnenbrille wird es ganz schön duster. Andererseits macht das zu viel Spaß mit ihm als das ich jetzt heim gehen würde. Wir gehen zum essen in einen Biergarten und turteln bei jeder Gelegenheit. Dann wieder auf die Räder und heimwärts. Im Fahren ruft er mir zu, ob er noch mit zu mir kommen soll. Ich grins und sag, dass ich mir aber die „Beine“ nicht rasiert hab und keine zusammenpassende Unterwäsche an hab. Er grinst breit und fragt, warum ich gleich wieder an Sex denke. „Wir hätten ja auch nen Film gucken können. Aber gut, wenn du unbedingt Sex willst.“, ruft er mir zu. „Und du machst dir ja keine Vorstellung, wie egal mir das grade ist, ob du rasiert bist.“

Wir halten an einer roten Ampel. Wir knutschen, ihm fällt fast das Fahrrad um, wir kichern. Bei mir angekommen quetschen wir uns zu zweit mit seinem Fahrrad in den winzigen Aufzug. Wir passen grade so rein, es ist saueng. Aber genug Platz zum Knutschen ist allemal. Wir chillen uns auf meinen Balkon. Wir kuscheln ewig lange. Er ist ein totaler Genießer. Wenn man ihm den Kopf streichelt und durch die Haare fährt, bewegt er sich wie eine Katze, die am Köpfchen gekrault wird. Er dreht und windet den Kopf immer so, dass ich die richtige Stelle erwische, an der er es grade mag. Er hat die Augen geschlossen. Ich könnte schwören, dass auch ein leises Schnurren zu hören ist. Ich seh ihm beim Genießen zu und mir wird ein bisschen warm ums Herz. Irgendwann guckt er mich an und sagt ganz ernst „Danke für den tollen Tag heute!“.

Aus dem Streicheln wird irgendwann fummeln. Ich zieh ihm die Hose aus und verwöhn ihn ein bisschen. Haa… von wegen im Freien macht’s ihn nicht an! Wir gehen dann trotzdem mal rein, weil meine Nachbarin auf den Balkon neben uns geht. Und dann haben wir zum ersten Mal vollkommen nüchtern Sex. Ich hab ja durchaus gern betrunkenen Sex. Aber so ist es irgendwie intensiver. Wahnsinnig schön. Ich reite ihn auf dem Sofa sitzend ganz genüsslich. Die Stellung ist super, dabei kann man sich so toll gegenseitig zugucken. Und er kann perfekt meine Brüste streicheln… hehe. Nachdem ich das erste Mal gekommen bin, trägt er mich rüber aufs Bett und macht erstmal ganz langsam und zärtlich weiter. Er hat’s echt drauf, denn genau das brauch ich in dem Moment. Wenn es hart und schnell weitergeht, ist das für mich so kurz danach eher unangenehm und meine Lust schwindet. Aber so ist es gleich wieder sooo schön. Ihm geht’s genauso, er sagt circa hundert Mal „Oh Gott, du fühlst dich so unglaublich gut an“.

Nachdem ich das zweite Mal gekommen bin, mach ich mal ein bisschen mit dem Mund weiter. Das gefällt ihm seeehr. Er braucht aber irgendwann eine Pause, er kommt nicht so einfach zum Orgasmus, sagt er. Wir schmusen erstmal eine Weile. Er nickt fast ein, er zuckt schon so. Als er wieder wach ist leg ich mich nochmal voll ins Zeug. Das geht nicht, dass er mein Bett unbefriedigt verlässt! Leider haben wir kein Kondom mehr, deswegen bleibt es beim Blow-Job. Als er schließlich auch gekommen ist, bin ich total durchgeschwitzt, er strahlt aber, weil ich mich so für ihn angestrengt habe. Wir kuscheln weiter. Irgendwann versucht er, sich loszureißen. Er muss noch seine Sachen packen und am nächsten Tag um fünf Uhr aufstehen. Daher schläft er daheim. Aber es fällt ihm sichtlich schwer, meine Wohnung zu verlassen.

Am nächsten Tag fühl ich mich richtig gut. Ich habe wohl eine Lektion gelernt. Die Lektion, dass ich mir nicht so viele Gedanken machen sollte, vor allem nicht wegen bloßer Spekulationen. Dass ich ihm so weit vertrauen kann, dass sich nicht zwischen zwei Dates alles zwischen uns ändert. Dass ich lieber mit ihm sprechen sollte statt mich verrückt zu machen und meine armen Blog-Leser mit meiner Paranoia zu belästigen. 😉

39 Gedanken zu “Tinder-Date Nr. 50, Teil 5: Bauchgefühl vs. Paranoia. Oder: Lektion gelernt.

  1. (Der Artikel wird übrigens zum 27.08. angezeigt, deshalb sieht man ihn nicht oben im Reader.)

    Der schlägt dir Samstag ein spontanes Date vor, und du drehst dir das 5 Minuten später so zurecht, dass er kein Interesse hat. Muss man sich mal reinziehen. Treib dir solchen Mindfuck lieber irgendwie aus. ^^

    Ansonsten:
    „Und die Moral von der Geschicht: Kommunikation ist alles!“

    Jo. Und das ist halt so eine Frage des Zusammenpassens, die man m.M.n. nur über Monate herausfinden kann. Schnelles Verknalltsein ist toll. Aber ob man in solchen zentralen Dingen des Alltags ähnlich tickt, muss sich erst noch zeigen. Du wirst den Kerl nicht verbiegen können. Aber kannst dir ja überlegen, wie sich distanzierte Einzeiler-Kommunikation à la „evtl. Sonntag, melde mich“ vermeiden lässt. Und da kämen Blogcrawler und ich wohl beim Telefonieren als Lösung raus. Hast ja gemerkt, dass #50 dich im persönlichen Gespräch auch mit den Hintergrundinfos versorgt. Und wenn du die Details halt brauchst, um „Sicherheit“ zu kriegen … Dann hol sie dir so. ^^

    Gefällt 2 Personen

    • Danke erstmal für den Hinweis zum falschen Datum!

      Ansonsten hast du recht und die Gedanken, die ich mir da gemacht hab, waren vielleicht unnötig. Andererseits gehört Verwirrung und Unsicherheit halt dazu zum Verlieben. Das ist das Resultat aus vergangenen Erfahrungen und kann man leider nicht so leicht abstellen. Ich denke noch nicht mal, dass das grundsätzlich was mit Zusammenpassen zu tun hat. Je öfter man sich trifft, desto weniger wird die Unsicherheit. Und die Kommunikation ändert sich dann sowieso. Ich bin kein Fan von Dauer-Chats und hab daher kein Problem mit minimalistischer Kommunikation. Ich hätte auch im vorliegenden Fall kein Problem damit gehabt, wenn ich gewusst hätte, dass alles zwischen uns noch gut ist. Ich hatte hier wohl tatsächlich die Sache mit Nr. 43 im Kopf, der mir nach dem vierten Date vollkommen unerwartet um den Kopf gehauen hat, dass es für ihn doch nicht passt. Diesmal wollte ich die Zeichen nicht verkennen und war daher übervorsichtig. Wenn ich mit der Zeit mehr Sicherheit bekomme, löst sich das wohl ganz von allein auf. 🙂

      Gefällt 1 Person

      • Verstehe ich, klar. Aber an sich sind die Referenzerfahrungen nur in deinem Kopf, und du behältst sie im Kontakt mit ihm ja auch aus gutem Grund für dich. 😀

        Statt „nachhaken, was nun ist“ würde ich in solchen Fällen aber ohnehin den Fokus auf mich selbst legen. Entweder mit „Okay, gib mir dann bis 14 Uhr Bescheid, damit ich planen kann“ oder indem du einfach kommentarlos ab 14 Uhr was anderes planst. Wenn mein Gegenüber unverbindlich bleibt, kann man das selbst ja ähnlich handhaben.

        Gefällt 1 Person

        • Im Nachhinein hätte ich einfach ganz sachlich nachfragen sollen „Bis wann weißt du denn, ob das klappt? Damit ich auch planen kann.“ oder noch besser so wie du das schreibst mit konkreter Uhrzeit.
          Wobei es ihm gegenüber vielleicht gar nicht so schlecht ankam. Als er anrief war ich unterwegs und nicht daheim gesessen und hab nur auf ihn gewartet. Und ich hab mich auch nicht vorsorglich „Date-fein“ gemacht für den Fall, dass er pfeift.

          Gefällt 1 Person

  2. So wie sie es schildert, sind es aber ihre Empfindungen – da wäre ich im Gegenzug interessiert an der Darstellung von No. 50 – und ob Du dann noch dasselbe denken würdest 😉

    Aber warum einen bitteren Beigeschmack? Das würde mich jetzt hier wirklich interessieren.
    Denn für mich liest sich das alles doch ganz normal. Ein ganz normales, aber vom Lesen her richtig schönes Kennenlernen.
    Wahrscheinlich wollen wir Frauen, dass sich für den Mann alles um uns dreht, wenn man grad nicht zusammen ist oder sich für ein paar Tage nicht gesehen hat. Wir sind aber nicht der Nabel der Welt 😉
    Wir Frauen wollen vielleicht die Romantik aus Kinofilmen und dasselbe Feuer, mit dem wir brennen.
    Und wenn er sich dann so verhält, ist es uns auch wieder nicht recht, weil uns genau das nämlich wiederum auf den Sack geht und wir dann sagen: „Eeeey, der klettet!“ 🙂

    Ich finde es schön, liebe Tinderundsowas, was Du hier erzählst – auch dann, wenn Du misstraust oder zweifelst oder was auch immer. Das gehört doch dazu 🙂 Wer das nicht aushält, muss es ja nicht lesen.

    Gefällt 2 Personen

    • Ich glaube ja, dass Nr. 50 sich darüber tatsächlich keine großen Gedanken gemacht hat. Deswegen ärgere ich mich, dass ich nicht einfach nachgefragt hab. Einen bitteren Beigeschmack empfinde ich daher im Moment auch nicht. Eher so ein „Yeah!“, weil das Date wieder so schön war. 😀

      Danke für deine lieben Worte! Ich denke auch, dass solche Gedanken in dieser Phase ganz normal sind. Ein Verlieben ohne Zweifel, Verwirrung und Sorgen gibt’s eben wirklich bloß im Kino. 😉

      Like

  3. Andre schreibt:

    Klingt jedenfalls super, wie eure Treffen immer laufen. Das ist ja erstmal das Wichtigste, dass du dich da einfach momentan rund um wohlfühlst. Die Unsicherheit legt sich auch mit der Zeit, ist aber normal in dem Stadium und einfach die anderen Geschichten vorher ausblenden fällt nicht so leicht, das ist schon verständlich, aber würde ich mir nicht so große Sorgen machen.

    Gibt es eigentlich einen Grund, warum ihr immer zu dir geht, wenn die Entfernungen so kurz sind. Wäre ja sicher durchaus auch interessant zu sehen, wie er so lebt.

    Und dem letzten Satz muss ich mal widersprechen. Ich glaube gerade, weil du uns so offen an deiner Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben lässt wirkt es so authentisch und man fühlt mit, zumal es interessant ist die Gedankengänge mal so ausführlich zu lesen. Sonst muss man das immer selbst als Mann interpretieren und das wird eh schwierig, von daher schön zu sehen, was ihr euch da alles für Gedanken macht an scheinbar total harmlosen Ausführungen 😉

    Gefällt 2 Personen

    • Also er sagt, seine Wohnung versinkt regelmäßig im Chaos und er will erst sauber machen bevor ich zu ihm komme. Ich würde mir darüber vermutlich tatsächlich so langsam Gedanken machen bzw. befürchten, dass er noch ne Leiche im Keller hat (aka eine Freundin). Aber wir haben schon direkt vor seinem Haus geknutscht und in der halben Stadt, daher bin ich recht entspannt und nehm ihm das mit dem Aufräumen ab. 😉

      Hehe… Danke, dann bin ich beruhigt, dass ihr mich hier zumindest noch nicht für vollkommen bescheuert haltet. 😀

      Like

  4. Ja, Kommunikation ist die eine Sache. Aber jeder kommuniziert halt anders und daran muss man sich erst gewöhnen. Seine eigene Art und Weise zu kommunizieren von dem anderen einzufordern (hätte er das mal gleich gesagt…) halte ich für schwierig. Stattdessen – im letzten Absatz kam es endlich – VERTRAUEN! Vertrauen ist der Schlüssel um dieser Paranoia Herr zu werden. 🙂

    Gefällt 1 Person

    • Vollste Zustimmung! Hab mich da eher über mich selbst geärgert. Dass er nicht so kommuniziert, wie ich mir das vorstelle, kann ich ihm sicher nicht vorwerfen und auch nicht erwarten, da hast du recht.
      Und ja, VERTRAUEN ist definitiv die Lösung. Vertrauen braucht halt vor allem Zeit. In den drei Wochen, die wir uns jetzt kennen, kann man das noch nicht aufgebaut haben. Deswegen denk ich, dass so ein bisschen Paranoia vielleicht dazugehört. 😉

      Gefällt 1 Person

      • Ja natürlich, man ist einfach zu sehr geprägt von Erfahrungen aus der Vergangenheit, gesellschaftlichen Konventionen und, und, und. Es braucht Zeit das abzulegen. Ab und an blitzt es bei mir auch immer noch durch. Und wenn ich dann feststelle, dass alles mal wieder nur in meinem Kopf war, schwanke ich immer zwischen Erleichterung und Ärger über mich selbst. 😁 Aber inzwischen ist das zum Glück sehr selten geworden. ☺

        Gefällt 1 Person

  5. Es ist wirklich interessant wie Dir das mit den Terminen mehr ausmacht als mit seiner Wohnung.

    Sollte es eine Leiche (aka Freundin) geben wäre das durchaus eine interessante Information. Wahrscheinlich wäre es die Ex-Freundin aber die kann ja auch ziemlich störend sein.

    Ansonsten genieße die Zeit. Das ist doch die schönste Zeit wenn man vor lauter Hormonen gar nicht mehr schlafen muss und trotzdem fit ist.

    Gefällt 1 Person

    • Gibt lauter gute Gründe, zu ihr in die Wohnung zu gehen. Wenn ich nur von mir ausgehe, räume ich nicht gern auf, finde bei der Frau wahrscheinlich ein bequemes Himmelbett vor, belästige lieber andere Nachbarn mit dem Lärm und kann dann auch noch nach Belieben gehen, ohne die Dame rausschmeißen zu müssen.

      Gefällt 1 Person

    • Über das mit der Wohnung mach ich mir wirklich absolut keine Gedanken! Kann ja echt viele andere Gründe haben, warum er das bisher nicht unbedingt wollte. Ich seh daher diesbezüglich keinen Grund zum Zweifeln. Und wenn es da wirklich noch ein „dunkles Geheimnis“ gäbe, würde er wohl kaum in der halben Stadt mit mir knutschen und so…

      Ansonsten danke für deine Worte… ich versuche das bestmöglich zu genießen. 😀

      Like

      • Andre schreibt:

        Ich würde das jetzt nicht immer unter dem Aspekt da ist noch eine Freundin sehen als Überraschungsmoment. Kann ja auch generell interessant sein zu sehen, wie jemand lebt, zumindest mich würde das interessieren und es irgendwann merkwürdig finden, wenn er es öfter nicht will. Sicher ist es angenehmer bei den aufgeräumten Wohnungen der Frauen als Mann, aber wenn es noch öfter immer nicht passt würde ich mri Gedanken machen 😉

        Gefällt 1 Person

        • Das stimmt und natürlich würde mich brennend interessieren, wie er so wohnt. Aber früher oder später wird sich das sicher eh mal ergeben. Da mache ich keinen Stress, zumindest die nächsten paar Dates noch nicht. Irgendwann wirds dann schon komisch werden, da hast du definitiv recht.
          Aber ich stresse mich schon an anderer Stelle viel zu sehr, da bin ich ganz froh, dass ich wenigstens das Thema entspannt sehen kann. 😀

          Gefällt 1 Person

  6. Kim schreibt:

    Das ist sowas von schön !!!
    Hast du dir schon überlegt, oder das Bedürfnis das mit ihm weiter zu definieren?
    Oder hattet ihr das von Anfang an klar gemacht, was ihr jeweils sucht?
    Diese Fragen interessieren mich gerade als frischer Single 😀

    Gefällt 1 Person

    • Gute Frage! So richtig klar gemacht haben wir eigentlich gar nichts. Andererseits haben wir immer sooo lange Dates… da ist für mich prinzipiell schon klar, dass das nichts rein Körperliches ist. Ich tue mich leider immer total schwer mit solchen Gesprächen. So über Gefühle reden und wohin das mit uns führen könnte und so. Du bist da glaube ich deutlich straighter habe ich den Eindruck aus deinen Beiträgen. Keine Ahnung… bin da komisch. Daher wird es voraussichtlich noch länger dauern bis ich das von mir aus anspreche. 😀

      Like

      • Kim schreibt:

        Haha 😀 „deutlich straighter“ so kann man das auch ausdrücken ^^. Nein im Ernst, eigtl ist es ja am schönsten wenn ER das irgendwann mal auf ne Art anspricht. Denn wenn ein Mann von sich aus beschließt „the Talk“ zu führen, kannst du du dir echt seeeehr sehr sicher sein :))

        Gefällt 1 Person

  7. Oh Mann, jetzt hab ich so lange an einem Kommentar gefeilt und alles ist weg! Also nochmal von vorne:

    Das klingt nach einem super Date, aber dennoch würde ich Deine Empfindungen nicht als Paranoia abtun. Gleich das große Ganze anzuzweifeln ist sicher übertrieben, aber irgendwas passt Dir nicht und das ist ernst zu nehmen. Ein Stück weit darfst Du Deinen Gefühlen durchaus vertrauen, was genau in seiner Kommunikation irritiert und stört Dich?

    Ich kann Dir genau sagen, was mir bei ihm fehlen würde, nämlich eine gewisse Verbindlichkeit und Transparenz was die Terminvereinbarung angeht. Ich bin hochgradig genervt, wenn ich das Gefühl habe, hingehalten zu werden oder dass der andere nicht so richtig will bzw. nicht so sehr wie ich. Es ist klar, dass ein Treffen nur am Wochenende stattfinden kann. Wenn ich das weiß und jemanden auf jeden Fall sehen will (egal ob Freund, Freundin, Nachbar oder Omma), dann versuche ich das doch dingfest zu machen und halte es mir nicht als Option bis zuletzt offen. Jeder hat sein Leben und sein Programm und es ist klar, dass man ein bisschen planen muss, um mehrere Dinge unter einen Hut zu bringen. Er kann nicht erwarten, dass Du auf dem Stühlchen sitzt und parat stehst, wenn er spontan kann oder will. Das tut er auch nicht, aber dann muss er eben damit rechnen, dass Du andere Pläne machst und es eben spontan nicht mehr klappt. Und wenn er das in Kauf nimmt, dann ist das finde ich schon ein Signal, dass er andere Dinge (und sei es nur seine Flexibilität) höher priorisiert und es ihm nicht soooo wichtig ist. Wenn mir etwas wichtig ist, bin ich verbindlich. Oder ich erkläre dem anderen, warum ich nicht verbindlich sein kann und suche nach einer gemeinsamen Lösung.
    Das mit dem Joggen: sorry Starks, aber das ist kein Interesse im Sinne von „Du bist mir wichtig, und ich möchte Dich unbedingt sehen“, das ist ein lauwarmes „oh, jetzt würde ich gerne doch noch was machen, aber nicht alleine, also überlege ich, wer könnte den spontan Zeit haben. Ach ja, mit XY wollte ich mich ja morgen erst treffen, vielleicht hat sie ja heute schon Zeit“. Das ist nicht die Art von Interesse, die man sich wünscht, wenn man verliebt ist.

    Und ja, jeder hat seinen Stil zu kommunizieren, aber es gibt gewisse Kommunikationsregeln, die allgemein gelten und weitgehend akzeptiert sind, diese kann man zu recht erwarten. Verbindlichkeit und ein Mindestmaß an Transparenz gehören m.E. dazu. Kann natürlich auch sein, dass er sich bewusst cool und distanziert geben will, dann wäre es aber auch ein Scheiss Spielchen. Falls es nochmal so kommt, kannst Du ihm ja sagen, dass Du noch andere Dinge an dem Tag /WE planst und daher gerne genauer wissen möchtest, wann es bei ihm möglich wäre und wann nicht. Oder Du fragst ganz direkt: „Passt es Dir um 15 Uhr? Weil davor wollte ich das und das machen …“

    Wenn man verliebt ist, ist man leicht zu verunsichern, verzeiht aber auch vieles oder tut es ab. Es hilft mir, eine neutralere Position einzunehmen, indem ich mich frage, „wie würde ich es finden, wenn ein Freund sich so verhalten würde, was würde ich da denken/fühlen und macht es einen Unterschied in dem konkreten Beispiel, ob ein Freund so handelt oder ein potentieller Partner“?

    Gefällt 3 Personen

    • Plausibler Einwand. Möglich, dass was dran ist. Aber selbst wenn, was hilft ihr dieses Misstrauen? Wenn im Endeffekt doch nichts im Busch ist, macht sie sich nur unnötigen Stress. Ich würde drauf tippen, dass es für ihn keine Frage von entweder – oder war, sondern er sich zusätzlich zum Joggen auch Sonntag noch mit ihr getroffen hätte. 😉

      Spontan hin oder her – Wort und Tat stimmen bei ihm aktuell überein. Das ist doch erst mal schön. Ebenso, dass beide nicht sofort alles für den anderen stehen und liegen lassen. Wenn nicht dieses Wochenende, dann wäre es halt das nächste geworden. Nur Geduld, bei Ross und Rachel hat’s auch 10 Jahre gedauert.

      Gefällt 1 Person

      • Es geht nicht um Misstrauen, es geht um Planbarkeit und dass er nicht verbindlich die Dates ausmacht sondern mit Bsp. Sonntag sie sich hingehalten fühlt ob und wann das Date stattfinden wird. Und hier kann ich verstehen, dass es ein blödes Gefühl ist. Es würde mehr Klarheit seinerseits oder Nachfragen ihrerseits helfen. Ich meinte auch nicht dass man alles stehen und liegen lassen soll, im Gegenteil, ich halte es für ungesund wenn das so wäre. Wenn ich aber mehrere Dinge unternehmen will, brauche ich Klarheit und Verbindlichkeit wann ich was mache und will nicht da sitzen und hoffen dass was passiert. Das ist nicht zu viel verlangt finde ich. Und ganz ehrlich: ein komplettes Wochenende ohne Treffen verstreichen zu lassen (wenn nicht dieses dann das nächste), wenn er 500m daneben wohnt und die Hälfte der Zeiten chillt, hieße jedoch für mich, dass es für ihn nicht wichtig ist. Das ist aber nicht der Fall, und ich sagte ja auch, dass sie nicht dass große Ganze anzweifeln soll, aber ihm durchaus mitteilen kann, dass sie sich mehr Planbarkeit wünscht.

        Was das Joggen angeht, ging es mir nicht um „entweder oder“ sondern dass ich das nicht als deutliches Interesse im Sinne von verliebt interpretieren würde und verstehen kann, dass es die Sonntagsunsicherheit nicht besser macht.

        Gefällt 1 Person

        • Direkt nach dem Urlaub will ich auch meine Ruhe haben, und im verkaterten Zustand bin ich nahezu unbrauchbar. Finde es daher nicht abwegig, sich für den Tag nach einer durchzechten Partynacht nicht direkt festlegen zu wollen. Er möchte ja beim Treffen keinen schlechten Eindruck machen. Die negative Interpretation kann ich nun aber durchaus besser nachvollziehen, ja.

          Er muss ja auch noch nicht verliebt sein. Ist bei mir zwar die Ausnahme, aber es kam in der Vergangenheit auch schon vor, dass ich mich erst nach dem 5./6. Treffen auf den zweiten Blick verguckt habe.

          Gefällt 1 Person

          • Verstehe ich, ginge mir auch so. Nochmal: darum geht es mir nicht, denn das kam ja später erst raus. Darauf könnte er doch gleich hinweisen, dann wüsste sie Bescheid und wäre nicht verunsichert.

            Klar muss er noch nicht verliebt sein. Wenn er es aber wäre, würde er vermutlich eher sicherstellen dass ein Treffen nicht nur optional zustande kommt.

            Gefällt 1 Person

    • Danke erstmal für deinen Kommentar und sorry für die späte Antwort… war nur unterwegs die letzten Tage und bin gar nicht zum Schreiben gekommen. Im Kern hast du sicher mit sehr vielem recht, was du schreibst. Und ja, das Gefühl von niedriger Priorität unseres Treffens war das, was mich an seiner Kommunikation gestört hatte. Andererseits denke ich aber schon, dass verschiedene Menschen einfach verschieden sind und verschieden handeln. Deswegen finde ich es gefährlich, so viel in eine Handlung zu interpretieren. Beruht ja letztendlich nur auf Erfahrungswerten diese Einschätzung. Vor allem möchte ich einem Menschen auch nicht so viel Misstrauen entgegen bringen ohne dass seine Handlungen bis dato dies rechtfertigen würden.

      An diesem Wochenende war die Kommunikation und Planung diesbezüglich übrigens sehr viel entspannter. Aber siehe dazu den hoffentlich morgen folgenden nächsten Beitrag. 😉

      Like

Hinterlasse einen Kommentar